Kartell bei Waschmitteln

Unilever, Procter & Gamble und Henkel zahlen Bußgelder an die EU-Kommission für angebliche Preisabsprachen bei Waschmitteln.

Die EU-Kommission wirft den drei großen Herstellern Preisabsprachen vor. Diese betrafen die Vollwaschmittel und galten bis 2005. Also Entwarnung für die Gegenwart. Übrigens galten die Preisabsprachen »nur« in Belgien, Frankreich, Griechenland, Holland, Portugal, Spanien, Italien und Deutschland.

Warum die Hersteller die Preisabsprachen trafen, ist aber überaus aufschlussreich. Denn im Normalfall vermuten »Verbraucher« bei Preisabsprachen irgendeine nicht näher spezifizierte Gier. Es ist gegen Gier im allgemeinen nichts einzuwenden, ist es schlicht ein Verlangen mit seinem Geschäft einen Gewinn zu erwirtschaften. Dieses Verlangen treibt auch die Angestellten an, wenn sie in die Arbeit gehen. Keiner arbeitet gern, um dann festzustellen, dass er Miese macht.

Nun zurück zu den Waschmittelherstellern. Im Jahre 2001/2002 hat die »Initiative für umweltfreundliche Waschmittel« des Fachverbandes der Waschmittelhersteller die Einführung umweltfreundlicher Waschpulver forciert. Um die Ziele der Initiative zu erfüllen, nahmen die drei Hersteller die Vollwaschmittel aus dem Wettbewerbsdruck, indem sie Mindestpreise für diese per Absprache festsetzten. Dazu muss man wissen, dass der Kaufpreis eines Waschmittels nicht immer den Produktionspreis widerspiegelt. Vielmehr sind Preise ein Mittel im Markt zu agieren. So werden manche Waschmittel durchaus im Preiskampf weit unter den Herstellungskosten verkauft. Um dies zu verhindern und den Erfolg der Initiative für die Einführung umweltfreundlicher Waschmittel sicherzustellen, entzogen Unilever, Procter & Gamble und Henkel ihre umweltfreundlicheren Vollwaschmittel dem Preisdruck. Mehr nicht. Wer jetzt »typisch Konzerne« denkt – wir kennen Preisabsprachen auch aus anderen Bereichen. Zum Beispiel bei Mindestlöhnen. Und keiner denkt sich was dabei.

Nun kommt die EU-Kommission nach fünf Jahren und behauptet, die Preisabsprachen wären nicht notwendig gewesen. Mag sein – sie waren aber auch nicht schädlich. Denn wir sind nie alternativlos. Wer ein Waschmittel eines der drei Hersteller kaufte, dem war dieses Produkt dieses Geld auch wert. Sonst hätte der Kunde vom Kauf abgesehen und hätte zum anderen Produkt gegriffen. Neben Persil, Ariel, OMO und Coral stehen in den Geschäften eine Fülle Konkurrenzprodukte, für die sich der Kunde entscheiden könnte, wenn er wollte. Wir sind im Markt nie alternativlos. Alternativlos sind wir nur beim Staat, da nur der Staat uns mit Gewalt zu Handlungen zwingen kann. Diese Macht hat kein Unternehmen. Mir ist nicht bekannt, dass Henkel mit einer Privatarmee ausgestattet wäre, die in Wohnungen einbricht und Ahnungslose zum Kauf seines Waschmittels zwingen würde. Dies tut nur der Staat mit seinen GEZ, gesetzlichen Krankenkassen, Zwangs-Renten- und anderen Versicherungen, blödsinnigen Steuern und unnützen Abgaben.

Veröffentlicht am 27.04.2011
Schlagworte: waschmittel offtopic gesetze

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